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In einem Interview mit Bremen Zwei kritisiert Francesco de Meo, ehemaliger Chef der Helios-Kliniken, die geplante Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach scharf. Er bezeichnet sie als „Mogelpackung“, da sie entgegen der Ankündigungen mehr Bürokratie, eine schlechtere Versorgungsqualität und erhöhten wirtschaftlichen Druck für Kliniken mit sich bringe.

De Meo plädiert für eine Dezentralisierung des Gesundheitssystems, bei der der Bund Qualitätsstandards setzt und gesundheitliche Schwerpunkte formuliert, während Länder und Kommunen die ambulante und stationäre Versorgung vor Ort organisieren. Er betont, dass regionale Lösungen notwendig seien, um die unterschiedlichen Versorgungsprobleme effektiv anzugehen.

Zudem hebt de Meo hervor, dass Deutschland zwar Spitzenreiter bei den Gesundheitsausgaben sei, jedoch in der Qualität der Versorgung hinterherhinke. Er kritisiert die fehlende Koordination zwischen den verschiedenen Finanzierungstöpfen wie Renten-, Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung, was zu Nachteilen für Patientinnen und Patienten führe.

De Meo, der in den 1960er und 1970er Jahren als Kind italienischer Gastarbeiter in Armut aufwuchs und früh zum Familieneinkommen beitragen musste, schildert in seinem Buch „Den schlafenden Riesen wecken“ die besorgniserregenden Zustände im deutschen Gesundheitssystem und fordert grundlegende Reformen.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.bremenzwei.de/themen/francesco-de-meo-gesundheitssystem-reform-kritik-100.html